Ich arbeite mit der Technik des Garnmalens, einer faszinierenden Kunstform, die in der spirituellen und kulturellen Tradition der Wixarika im Nordwesten Mexikos verwurzelt ist. Für diese Gemeinschaft ist alles Leben, jede Form, jeder Atemzug von heiliger Bedeutung.
In meinen Arbeiten versuche ich, diesen Gedanken weiterzutragen: das Sichtbare mit dem Unsichtbaren zu verweben und der Verbundenheit allen Seins Ausdruck zu geben.
Das Garnmalen ist für mich ein meditativer Weg. Ein stilles Gespräch zwischen Hand, Herz und Material. Alles beginnt mit einer feinen Schicht aus Bienenwachs, die auf die Oberfläche aufgetragen wird und zur Grundlage meiner Arbeit wird. Darauf lege ich, Faden für Faden, die farbigen Linien meiner Vision. So entstehen lebendige Muster, die Geschichten erzählen von Verbindung, Erinnerung und innerer Bewegung.
Jedes Werk wächst langsam. Es fordert Geduld, Hingabe und die Bereitschaft, Zeit aufzulösen. Manche Stücke begleiten mich über Stunden, andere über Wochen oder Monate. Dieser Rhythmus des Entstehens ist Teil der Kunst selbst. Es ist ein kontemplativer Prozess, in dem Gedanken stiller werden und das Herz zu sprechen beginnt.
Garnmalen ist für mich mehr als eine Technik, es ist eine Form des Zuhörens. Eine Möglichkeit, meine Geschichte zu teilen und zugleich etwas Tieferes sichtbar werden zu lassen.